• Gewerkübergreifender Auftritt auf der Berufsmesse Vocatium

  • Oldenburger Innungen begeistern mit Konzept „St(r)and des Handwerks“

  • Über 400 individuelle Beratungstermine für Handwerksberufe vereinbart

Zwei junge Damen lassen sich am St(r)and des Handwerks zum Beruf Tischler/-in beraten.

Strand und Arbeit – das passt nur auf den ersten Blick nicht zusammen. Auf der Vocatium haben acht Oldenburger Innungen mit dem St(r)and des Handwerks für Aufsehen gesorgt.

Leerer St(r)and des Handwerks vor der Messe.

Die Ruhe vor dem Sturm – Kurz vor der Öffnung ist es noch ruhig am St(r)and des Handwerks.

Oldenburg, 19. Juni 2025 Wo lassen sich die besten Gespräche führen? – Na klar, am sonnigen Strand, auf einem Liegestuhl sitzend mit einem kühlen Getränk in der Hand. Was nach Urlaub klingt hat erstmal wenig mit Berufsorientierung im Handwerk zu tun. Und dennoch: Acht Innungen haben auf der Ausbildungs- und Berufsmesse “Vocatium” in Oldenburg mit dem “St(r)and des Handwerks” bewiesen: Das passt zusammen!

Das ist das Konzept der Vocatium

Buhlen um die Aufmerksamkeit potenzieller Talente, damit diese überhaupt erst am Stand stehen bleiben. – Was Realität auf vielen Ausbildungsmessen ist, hat mit dem Konzept der deutschlandweit an über 70 Standorten stattfindenden Vocatium-Messe nichts zu tun. Teilnehmende Schulklassen werden vorab von einem Organisationsteam besucht, das Schüler/-innen mit einem Ausstellerbuch und einem großen Papierbogen ausstattet. Letztgenannter erfüllt einen wichtigen Zweck: Die Schüler/-innen wählen darauf vorab aus, welche Berufe sie spannend finden und an welchen Ständen sie sich einen individuellen Beratungstermin wünschen. Daraus entsteht ein komplexer Datensatz, der eine softwarebasierte Terminvergabe ermöglicht. Aussteller erhalten eine Woche vor der Messe eine durchgetaktete Liste der bei ihnen gebuchten 20-minütigen Termine. Zeitgleich erfahren die Schüler/-innen, ob alle ihre Terminwünsche berücksichtigt werden konnten und zu welcher Uhrzeit sie sich am jeweiligen Stand einfinden sollten.

Beratungsgespräche am St(r)and des Handwerks.

Strandfeeling auf der Berufsmesse: Damit  konnte das Handwerk auf der Vocatium punkten

Innovativer Ansatz überzeugt acht Innungen

Die Messe hat uns überzeugt”, berichtet Cehan San, der als Obermeister mit seiner Innung für Sanitär- und Heizungstechnik die Vocatium bereits 2024 im kleinen Rahmen ausprobiert hatte. Für dieses Jahr hieß es klotzen: Mit der Elektro-, Baugewerken-, Tischler-, Kraftfahrzeug-, Maler- und Lackierer-, Zweiradmechaniker-, sowie Fliesen- und Natursteinleger-Innung Oldenburg schlossen sich sieben weitere Innungen der Idee von einem Gemeinschaftsstand des Oldenburger Handwerks an. “Für so einen großen Auftritt musste natürlich ein kreatives Konzept her, mit dem wir den Kern der Messe treffen”, erinnert sich Ricus Dirks, der als Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und digitale Medien bei der Kreishandwerkerschaft Oldenburg für die Planung des Standes verantwortlich ist.

Kreativer St(r)and sorgt für Gesprächsstoff

Das persönliche Gespräch steht auf der Vocatium im Fokus. “Also haben wir uns überlegt, wie wir dafür die beste Atmosphäre kreieren können und erstmal fernab der Realität gesammelt, wo wir so richtig gute Gespräche geführt haben”, berichtet Dirks weiter. Das Brainstorming trägt Früchte: Mit dem St(r)and des Handwerks” entsteht schnell eine Vision, die schrill genug ist, um aufzufallen und gesetzte Maßgaben zu erfüllen. “Es passte einfach alles wunderbar zusammen”, fast Andreas Denker, Obermeister der Zweiradmechaniker-Innung Oldenburg zusammen.

Pappbecher mit Aufschrift "Schmeckt so gut wie Karriere im Handwerk"

Auch Details werden Berücksichtigt – die Getränkebecher passen zum Konzept.

Cehan San, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Oldenburg berät einen Schüler.

Intensive Beratung zu insgesamt 13 Handwerksberufen boten die acht beteiligten Innungen an.

Eine kleine Beachbar sorgt nicht nur für kühle Getränke, sondern fungiert auch als Verwaltungszentrale für die über 400 vereinbarten Beratungstermine. Die Sitzgruppen aus Liegestühlen tragen das Branding der einzelnen Gewerke und liefern damit Wiedererkennungswert. Sonnenschirme im Design der Kampagne “Das Handwerk” sowie ein sandfarbener Messteppich machen den Look komplett. “Das ist ja wie Urlaub”, gibt einer der Berater zu verstehen.

Technische Unterstützung für Beraterinnen und Berater

Das Konzept steht und fällt mit denjenigen, die den potenziellen Talenten eine Karriere im Handwerk schmackhaft machen: Die Beraterinnen und Berater am St(r)and sind allesamt Personen aus verschiedenen Innungsbetrieben. “So bilden wir die Vielfalt des Handwerks ab und sorgen für Authentizität”, weiß der Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und digitale Medien der Kreishandwerkerschaft Oldenburg.

Als Hilfestellung steht den Beratenden das neue digitale Ausbildungsportal ihrer jeweiligen Innung mit Antworten auf die üblichen Fragen zur Verfügung. “Und wenn jemand direkt richtig Lust hat, haben wir mit unserem AzubiConnect eine Anlaufstelle griffbereit, um einen minutenschnellen Kontakt zwischen unseren Ausbildungsbetrieben und der Interessentin oder dem Interessenten herzustellen”, ergänzt Dirks.

St(r)and des Handwerks kehrt größer zurück

Der Plan geht auf: Von den über 400 vereinbarten Terminen für die angebotenen 13 Handwerksberufe wird an den beiden Messetagen der größte Teil wahrgenommen. “Es macht einem Hoffnung, dass wir hier erstaunlich oft auf ernstgemeintes Interesse stoßen und konstruktive Gespräche geführt haben”, fasst Oliver Brassat, Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Oldenburg, zusammen. Kein Wunder, denn auch bei der Zielgruppe kommt das Konzept an: “Coole Idee von euch, ist mal etwas ganz anderes”, lobt ein Schüler, während er an der Bar mit einer eiskalten Cola in der Hand auf seinen Berater wartet. Die Ziele für das kommende Jahr sind damit gesteckt: Der St(r)and des Handwerks kehrt auf jeden Fall größer zurück.

Weiter
Weiter

Tischlernachwuchs stellt Kreationen bei buss wohnen dem Publikumsvoting