Corona-Soforthilfen: Ministerpräsident nimmt 200 persönliche Briefe entgegen

  • Obermeister der Friseur-Innung Oldenburg fordert neue Berechnungsgrundlage für die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen

  • Übergabe von mehr als 200 Briefen an Ministerpräsident Stephan Weil

  • Unternehmer/-innen aus ganz Niedersachsen schließen sich Aktion an

Oliver Bremer überreicht Ministerpräsident Stephan Weil die Briefesammlung anlässlich der Corona-Soforthilfen

Persönliche Übergabe: Obermeister Oliver Bremer (l.) überreicht Ministerpräsident Stephan Weil die gesammelten Briefe.

13. November 2023 Im niedersächsischen Friseur-Handwerk herrscht Unzufriedenheit. Der Grund dafür: Die Rahmenbedingungen des Bundeslandes für die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen sind aus Sicht der Branche unfair. Um auf die Dringlichkeit des Themas hinzuweisen, hat Oliver Bremer, Obermeister der Friseur-Innung Oldenburg und Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands, nun das persönliche Gespräch mit Ministerpräsident Weil gesucht und ihm über 200 Briefe niedersächsischer Unternehmerinnen und Unternehmer überreicht.

Was die Rückzahlungsmodalitäten besonders macht

Für die Berechnungsgrundlage der zurückzuzahlenden Corona-Soforthilfen werden in Nie- dersachsen die Monate April bis Juni 2020 herangezogen. „Das ist nicht nur ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Bundesländern wie Hessen oder dem Saarland, wo keine Forderungen gestellt werden, sondern obendrein noch ein Berechnungszeitraum, der für unsere Branche von krasser wirtschaftlicher Anomalie geprägt war.“ so Bremer.
„Es handelt sich genau um die Monate, in denen wir überproportionale Umsätze erwirtschaftet haben. Unsere Kundinnen und Kunden konnten zuvor wochenlang keine Friseurdienstleistungen wahrnehmen. Viele Betriebe haben nach dem Lockdown Extraschichten eingelegt und richtig geackert, um dem Ansturm gerecht zu werden. Genau die Betriebe werden nun aber für diesen Kraftakt bestraft und sollen mehr zurückzahlen. Das Leistungsprinzip ist ausgehebelt“, führt der Obermeister weiter aus. Außerdem werde in Niedersachsen kein Unternehmerlohn berücksichtigt, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, was dazu führe, dass hierzulande ehrliche Betriebsinhaber*innen ihren eigenen Arbeitslohn zurück- zahlen müssten.

Über 200 Betriebe schließen sich an

Der Briefübergabe in Hannover war ein Aufruf von Oliver Bremer vorausgegangen, dem letztlich über 200 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten: Sie alle hatten einen per- sönlichen Brief an den Ministerpräsidenten verfasst. Die Forderung ist dabei einheitlich: Bis zum Stichtag der bereits mehrfach verlängerten Rückzahlungsfrist (aktuell 30. November 2023) muss eine gerechte Regelung gefunden werden, die nicht diejenigen benachteiligt, die sich für ihre Kundinnen und Kunden nach der Pandemie besonders engagiert gezeigt haben.

Die Übergabe der Briefe erfolgte vergangene Woche persönlich durch Oliver Bremer an Ministerpräsident Stephan Weil.

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