Hautpilz nach Haarschnitt – Wie groß ist die Gefahr in Oldenburg?
Statement des Obermeisters der Friseur-Innung Oldenburg zur deutschlandweiten Verbreitung des Erregers
Kein einziger Fall aus Oldenburger Innungsbetrieben bekannt
Seriöse Betriebe desinfizieren Werkzeug regelmäßig und treffen Vorkehrungen
Oliver Bremer ist Obermeister der Friseur-Innung Oldenburg und führt den Salon Bremer in Wardenburg.
27. Juli 2024 Das nachfolgende Statement von Oliver Bremer, dem Obermeister der Friseur-Innung Oldenburg entstand im Rahmen einer Anfrage der NWZ-Redaktion. Veröffentlicht wurden Auszüge des Statements am 27. Juli 2024 in der Themenrubrik “Im Nordwesten”.
Statement des Obermeisters der Friseur-Innung Oldenburg, Oliver Bremer, zur Verbreitung des Erregers Trichophyton tonsurans:
“Hauptpilzerkrankungen, ausgelöst durch den Erreger Trichophyton tonsurans in Folge eines Haarschnitts häufen sich aktuell. Aus medizinsicher Sicht wird inzwischen sogar von einer deutschlandweiten Epidemie gesprochen. Die Infektion äußert sich meist mit unangenehm juckender, geröteter und schuppiger Kopfhaut.
Ich kann an dieser Stelle aber Entwarnung geben: Aus den Mitgliedsbetrieben der Friseur-Innung Oldenburg ist uns kein einziger Krankheitsfall bekannt. Dafür gibt es einen guten Grund: Die Verbreitung des Hautpilzes ist einzig und allein ein Hygieneproblem. Der Keim verbreitet sich dort, wo mangelnde Werkzeughygiene auf Frisuren trifft, bei denen das Schneidwerk von Haarschneidemaschinen direkt an der Kopfhaut geführt wird. Betroffen sind daher fast ausschließlich männliche Jugendliche und junge Männer mit extrem kurz geschnittenen Seiten. Auffällig ist, dass Infektionen häufig nach unverhältnismäßig günstigen Haarschnitten auftreten.
Friseurbetriebe, in denen fachlich korrekt gearbeitet wird, desinfizieren und säubern ihr Werkzeug regelmäßig. Natürlich kostet das Zeit und Geld, aber dafür ist das Ansteckungsrisiko dort auch eben sehr gering.
Mein Tipp: Augen und Mund auf. Die allgemeine Sauberkeit in einem Salon ist ein gutes Indiz dafür, wie dort auch das Werkzeug behandelt wird. Ein seriöser Friseur wird einem außerdem auf Nachfrage gerne erklären, wie und in welchen Abständen Werkzeuge gereinigt und desinfiziert werden.
Unsere Innungsbetriebe haben wir übrigens schon vor etlichen Wochen für die zunehmende Verbreitung des Keims sensibilisiert. Dank der seit Corona aber ohnehin hohen Hygienestandards in unserer Branche gibt es aber beim Besuch eines seriösen Friseurs nichts zu befürchten.”